Impuls vom 28.07.2009

Erfahrung der Ruhe

In dieser Sommerzeit haben viele die Städte verlassen und befinden sich an Ferienorten oder in ihren Herkunftsländern auf Urlaub. Ich wünsche ihnen, dass diese ersehnte Ruhepause dazu dienen möge, Geist und Körper zu stärken, die Tag für Tag aufgrund der Hektik des modernen Lebens ständiger Anstrengung und Belastung ausgesetzt sind. Die Ferien bieten zudem wertvolle Gelegenheit, mehr Zeit mit den Familienangehörigen zu verbringen, Verwandte und Freunde aufzusuchen und, kurz gesagt, den menschlichen Kontakten mehr Raum zu geben, die wir wegen der vielen täglichen Verpflichtungen nicht so pflegen können, wie wir es wünschen. Sicher können nicht alle von der Ferienzeit Gebrauch machen, und nicht wenige sind aus verschiedenen Gründen gezwungen, darauf zu verzichten. Ich denke besonders an die, die allein sind, an die Alten und Kranken, die oft in dieser Zeit noch mehr unter der Einsamkeit leiden ...
Die Ferienzeit wird für viele auch zu einer gewinnbringenden Gelegenheit für kulturelle Begegnungen, für längere Zeiten des Gebets oder der Betrachtung, im Kontakt mit der Natur ...
Wenn man über mehr freie Zeit verfügt, kann man sich eingehender der Begegnung mit Gott, der Meditation der Heiligen Schrift und der Lektüre eines nützlichen, die Bildung erweiternden Buches widmen. Wer die Erfahrung dieser Ruhe des Geistes macht, weiß, wie wichtig sie ist, um die Ferien nicht auf reine Zerstreuung und Unterhaltung zu reduzieren. Die treue Teilnahme an der sonntäglichen Eucharistiefeier hilft zudem, dass man sich als lebendiger Teil der kirchlichen Gemeinschaft fühlt, auch dann, wenn man sich außerhalb der eigenen Pfarrei aufhält. Wo immer wir uns befinden, stets brauchen wir die Nahrung der Eucharistie.

Papst Benedikt XVI. am 13. August 2006